Pressekonferenz Sport Austria

04.01.2021

Warum wir uns bewegen müssen - Observer Studie zum aktiven Sportverhalten

Florian Laszlo ist nicht nur Geschäftsführer der OBSERVER Brand Intelligence GmbH, ehemaliger Spitzensportler im Fechten, sondern langjähriger ehrenamtlicher Funktionär des ASVÖ. Am 21. Dezember präsentierte er mit Sport Austria Präsident Hans Niessl und ASVÖ Präsident Christian Purrer die Studie zu den Auswirkungen der aktuellen Gesundheitskrise.

In der Studie von Oktober 2020 wurden 2.000 Personen über die Bedeutung von Sport in Ihrem Leben befragt. 66 % gaben an, dass Sport eher wichtig in ihrem Leben ist. 24 %, dass er sehr wichtig für sie ist. Bei Männern war die Aussage noch stärker (70 %) als bei Frauen (61 %), wobei der Unterschied relativ gering ist. Der Abstand bei sehr wichtig ist deutlicher (27 vs. 17 %).

Noch signifikanter ist die Bedeutung für die unter 29-Jährigen. Wobei die Bedeutung in der Alterspyramide in Summe abnimmt. Allerdings bleibt die Veränderung bei der Zuordnung "sehr wichtig" ab 29 Jahren konstant. Der ebenfalls abgefragte Geburtsort in oder außerhalb Österreich zeigt eine etwas höhere Bedeutung des Sports unter den nicht in Österreich geborenen Personen, wobei dies auch durch die etwas jüngere Altersstruktur beeinflusst ist.

Das Sport- und Freizeitverhalten hat sich massiv verändert durch die mehrfachen Lockdown-Erfahrungen und die weiteren tatsächlichen und empfundenen Einschränkungen. Die Befragung hat Anfang Oktober noch vor dem zweiten großen Lockdown stattgefunden. Damit war sie in einem eher günstigen Umfeld mit den Erfahrungen des relativ unbelasteten Sommers als Hintergrund. Somit ist davon auszugehen, dass eine Befragung heute wohl noch deutlich größere Einschränkungen zeigen würde.

Knapp ein Drittel der Befragten (28 %) haben weniger Sport betrieben. Dieser Anteil ist über alle demographischen Gruppen ähnlich. Demgegenüber steht ein uneinheitlicheres Bild von Personen, die angeben mehr Sport betrieben zu haben. Die einzigen, die den Saldo ins Plus drehen können, sind die unter 29-Jährigen. Alle anderen Gruppen haben einen negativen Saldo. Besonders stark betroffen sind die 50 bis 69-Jährigen und vor allem die über 70-Jährigen, wo nur 14 bzw. gar nur 5 % angegeben haben, mehr Sport betrieben zu haben.

Bemerkenswert ist, dass Frauen signifikant ihre sportliche Tätigkeit ausgebaut haben. 22 % gaben an, mehr Sport aktiv betrieben zu haben, während dies bei nur 17 % der Männer der Fall war. In der Darstellung des Saldos zeigt sich nochmals deutlich das negative Bild, das durch Corona und die verhängten Maßnahmen entstanden ist.

Ein differenziertes Bild zeigt sich beim passiven Sport, also dem Konsum von Sport in den Medien und live. Sportveranstaltungen wurden zu 59 % seltener besucht, wobei es immerhin 3 % gab, die den Besuch ausgebaut haben. Nicht abgefragt wurde das Niveau vor den Corona-Maßnahmen, somit sind diese 3 % auch eine Plausibilisierung der Daten. Der Sport-Konsum im linearen Fernsehen wurde getrennt von den Video-Streamingdiensten unterschieden abgefragt. Gerade für Sport-Interessierte ist das Angebot hier sehr stark. Einerseits in den Breitensport-Arten, aber auch im Bereich vom Interesse an Sportarten, die es seltener ins Primetime-Fernsehen schaffen oder in Österreich weniger Aufmerksamkeit bekommen.

Immerhin 18 bzw. 25 % geben an weniger konsumiert zu haben, was vor allem an den fehlenden Gelegenheiten wegen Veranstaltungsabsagen lag. Diese betreffen die Sportarten, SportlerInnen und Veranstalter wirtschaftlich ganz besonders hart. Für die Sportarten, die stattfanden und auch übertragen wurden, wurde von 28 % im TV mehr Zeit investiert. Das zeigt, dass das Bedürfnis und Zeit jeweils vorhanden waren und auf ein verknapptes Angebot stießen. Interessanterweise konnte Streaming weniger davon profitieren und hat auch einen negativen Saldo (- 9 %Punkte) im Vergleich zum linearen Fernsehen (+ 10 %Punkte).

Abschließend lässt sich für den heimischen Sport sagen, dass er in der Priorität der Menschen hoch angesiedelt ist und zu einem relevanten Teil des Lebens für den Großteil der Bevölkerung zählt. Sport ist also ein Thema für alle. Die Auswirkungen von Corona sind jedoch eine massive Belastung für die Sport-Organisationen auf allen Ebenen. Die Live-Events wurden nicht besucht, das für kleinere Sportarten relevantere Streaming-Angebot wurde zu einem geringeren Ausmaß angenommen. Das sind zwei wirtschaftliche Tiefschläge. Die deutlich eingeschränkte sportliche Aktivität ist der massivste Schlag ins Kontor für die heimischen Vereine.

Die gesundheitsfördernde Bedeutung der Bewegung und sportlichen Aktivität ist gerade in den höheren Altersklassen anerkannt groß. Hier besteht die Gefahr, dass sich nachhaltige negative Effekte aus dem geänderten Verhalten für die gesamte Gesundheit der Bevölkerung - mit mittelbarer Auswirkung auf das schon gestresste Gesundheitssystem - verfestigen.

 

Die gesamte Studie ist hier zu finden: 

https://www.sportaustria.at/fileadmin/Inhalte/Dokumente/Corona-Sport-Studie_Sport_Austria-Observer.pdf

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